Klassische Bodenprobleme bei Unterlagsböden – Das Verwölben von schwimmenden Unterlagsböden

Schwimmende Unterlagsböden aus zementgebundenem Mörtel wölben sich innerhalb weniger Tage und Wochen nach dem Ausführen entlang den Rändern und insbesondere in den Ecken auf. Dieser Vorgang – auch als „Schüsseln“ bezeichnet – findet meist unbemerkt statt. Die Auswirkungen werden erst einige Jahre später wahrgenommen, wenn sich der Bodenbelag entlang den Wandanschlüssen und Ecken absenkt. Typisch für diese Erscheinung ist das Ablösen der Fugendichtungsmassen zwischen Wandsockel und Bodenbelag. Durch das Absenken des Unterlagsbodens öffnen sich die Fugen zwischen Belag und Sockel unabhängig von der Raumgrösse um 3 bis 5mm, manchmal auch bis zu 7mm und mehr. Wird eine lange Latte im rechten Winkel gegen die Wände gerichtet, stellt man fest, dass der Bodenbelag entlang den Rändern tiefer liegt als innerhalb der Flächen. Auf grösseren Flächen sind oft auch mitten durch den Raum verlaufende wellenförmige Absenkungen vorhanden.

Die Absenkungen sind bei Naturstein- und keramischen Plattenbelägen besonders augenfällig und werden bei diesen Belägen auch häufig beanstandet. Sie sind aber gleichermassen bei allen anderen Belegsarten so auch bei Parkett und textilen Belägen vorhanden, fallen aber weniger auf, da diesen Belegsarten auf Fugendichtungsmassen entlang den Rändern verzichtet wird.

Das Ausmass der Absenkung ist unabhängig von der Belastung. Die Absenkungen bei unbelasteten Raumecken und entlang von freien Wandanschlüssen sind deshalb etwa gleich gross wie bei Bodenrändern, die mit Möbeln belastet werden.

Absenkungen sind ausserdem bei allen Arten von Dämmschichten festzustellen. Bei weichen und deformierbaren Dämmschichten – beispielsweise bei elastifizierten Schaumstoffen und Mineralfaserplatten – sind die Absenkungen in der Regel etwas grösser als bei festen Dämmmaterialien wie Schaumglas oder Kork.

* Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Holcim (Schweiz) AG entnommen aus der Fachpublikation „Unterlagsböden Rissbildung und Verwölben bei schwimmenden Unterlagsböden“, Ausgabe 2002. Die zitierte Publikation kann unter www.holcim.ch bestellt werden.