Klassische Bodenprobleme bei Unterlagsböden – Wie entstehen Aufwölbungen?

Aus trittschalltechnischen Gründen und zur Verhinderung von Rissebildungen müssen schwimmende Unterlagsböden gegenüber allen anschliessenden Bauteilen vollständig abgekoppelt sein. Infolgedessen können sie sich in allen Richtungen völlig frei verformen, was für die Aufwölbungen und entsprechende Absenkungen vorauszusetzen ist.

Basierend auf verschiedene Laboruntersuchungen, Verformungsberechnungen, Beobachtungen und Messungen am Bauwerk sind die folgenden Einflüsse massgebend für das Verwölbungsverhalten von schwimmenden Unterlagsböden:

  • Der Unterlagsbodenmörtel schwindet beim Verdunsten des für die Verarbeitung notwendigen Überschusswassers; durch das Schwinden zieht sich der Unterlagsboden zusammen.
  • Die Austrocknung erfolgt ausschliesslich gegen die Oberfläche des Unterlagsbodens; der Mörtel in den oberen Bereichen des Unterlagsbodens trocknet viel schneller als in den unteren.
  • An den Oberflächen ist der Mörtel wesentlich kompakter und reicher an Bindemittel und Wasser als im unteren Teil. Das Schwindmass der meist kompakteren Oberseite ist deutlich grösser als dasjenige der Unterseite.
  • Wegen der unterschiedlich schnellen Trocknung und dem Schwindunterschied zwischen Ober- und Unterseite des Unterlagsbodens verkürzt sich die Oberseite des Unterlagsbodens gegenüber der Unterseite schneller und stärker; daraus resultiert eine Verwölbung des Unterlagsbodens, indem sich die Ecken und Ränder aufwölben.
  • Das Mass der Aufwölbung wird bestimmt durch den Schwindunterschied zwischen Ober- und Unterseite, die Dicke des Mörtels und dessen Elastizitätsmodul, die Art der Abstützung auf der Dämmschicht sowie des Eigengewichtes. Die maximalen Aufwölbungen betragen etwa 5mm auf eine Distanz von etwa 1 m, können aber auch deutlich grösser sein.
  • Bei weicheren Dämmschichten mit grossen Deformationen ist die Wölbverformung etwas grösser als bei harten mit geringer Eindrückung. Der Unterschied kann etwa 2 bis 3mm ausmachen.
  • Je höher der Elastizitätsmodul ist, umso grösser sind die Aufwölbungen. Dies bedeutet, dass besonders feste und kompakte Unterlasböden eine entsprechend grössere Aufwölbung aufweisen können als solche mit geringeren Festigkeiten und einem sehr porenreichen, weichen Gefüge.

Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Holcim (Schweiz) AG entnommen aus der Fachpublikation „Unterlagsböden Rissbildung und Verwölben bei schwimmenden Unterlagsböden“, Ausgabe 2002. Die zitierte Publikation kann unter www.holcim.ch bestellt werden.