Um den Bodenbelag horizontal und eben verlegen zu können, werden die Oberflächen von ungleich aufgewölbten Fugenrändern entlang von Bewegungsfugen meistens durch Abschleifen ausgeglichen. Bei Wellentälern innerhalb der Flächen sorgen Aufspachtelung oder grössere Klebemörteldicken unmerklich für einen Höhenausgleich. Bei Plattenbelägen reduzieren sich die Aufwölbungen wenige Stunden nach dem Verlegen um wenige Millimeter, da die Oberfläche des Unterlagsbodens durch die Feuchtigkeitseinwirkung aus dem Klebemörtel etwas aufquellen kann. Bei den überigen Belagsarten ist durch den Feuchtigkeitsausgleich zwischen Ober- und Unterseite keine oder nur eine gerngfügige Absenkung unmittelbar nach dem Verlegen zu erwarten.
Die restliche Aufwölbung der Ränder und Ecken des Unterlagsbodens bilden sich danach nur noch sehr langsam zurück. Hauptverantwortlich dafür ist die als „Kriechen“ bekannte plastische Verformung des Mörtels. Als treibende Kraft für das „Kriechen“ reicht das Eigengewicht des aufgewölbten Teiles des Unterlagsbodens aus. Zusätzliche Lasten beschleunigen das Absenken.
Etwa 2 bis 3 Jahre nach dem Einbau des Unterlagsbodens sind die Rückverformungen abgeschlossen. Sie sind an den Ecken und manchmal auch in den Wandmitten am grössten und errechen oft das Maximum von 5 bis 7mm.
Durch den Umstand, dass der Bodenbelag „eben“ verlegt wird, zeigen sich die Rückverformungen entlang den Rändern und Fugen visuell als ungleichmässige Absenkungen.
Die an den Wandanschlüssen dreieckförmig ausgebildeten Fugendichtungsmassen können Deformationen von kaum mehr als 1mm aufnehmen. Sie reissen bei grösseren Fugenöfnnungen vom Belag oder Sockel ab. Die ungleichmössig weit geöffneten Schattenfugen zwischen Boden und Wand fallen dann sofort auf. Absenkungen entlang den Fugen verurschane Überzähne, die Stolperfallen sein können.
Bei starren Belägen aus gebranntem Materialien oder Natursteinen fürht die noch verbleibende Schwindverformung des Unterlagsbodens zu zusätzlichen Absenkungen. Das Schwinden des Unterlagsbodes wird durch den starren nicht schwindenden Belag stark behindert. Dadurch entstehen zusätzliche Absenkungen, die je nach Restschwindmass bis etwa 2mm betragen.
Sie müssen zu den Rückverformungen des Unterlagsbodens hinzugerechnet werden. Dies bedeutet, dass die maximalen Rückverformungen etwa 7mm betragen können.
Darin eingerechnet sind die Deformationen der Dämmschichten die nach der Ersteindrückung in der Regel nicht mehr als 1mm zunehmen.
Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Holcim (Schweiz) AG entnommen aus der Fachpublikation „Unterlagsböden Rissbildung und Verwölben bei schwimmenden Unterlagsböden“, Ausgabe 2002. Die zitierte Publikation kann unter www.holcim.ch bestellt werden.