Risse bei einspringenden Ecken und Einengungen sind praktisch immer auf das Fehlen von Bewegungsfugen zurückzuführen. Sie sind auch bei eingeschnittenen Fugen anzutreffen, die Verformungen nicht in alle Richtungen zulassen.
An einspringenden Ecken und Einengungen werden die Spannungen umgelenkt und kanalisiert. Durch das Umlenken der Spannungen entstehen Spannungskonzentrationen, die ausgehend von den Ecken sehr hohe WErte erreichen, die leicht die Matrialfestigkeiten übersteigen. Anfänglich entstehen kurze Risse, die sich im Verlaufe der Zeit, meist erst nach dem Verlegen der Beläge, reissverschlussartig durch wiederkehrende Verformungen ausdehnen.
Bei L- oder U-förmig miteinander verbundenen Feldern entstehen an den aufeinanderstossenden Stellen infolge von gegenläufigen Verformungen sehr hohe Spannungskonzentrationen. Sie sind besonders hoch, wenn die Bewegungszentren der einzelnen Felder weit auseinanderliegen. Zwischen den beiden Feldern sind dann Risse, ausgehend von den Ecken, nicht zu verhindern.
Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Holcim (Schweiz) AG entnommen aus der Fachpublikation „Unterlagsböden Rissbildung und Verwölben bei schwimmenden Unterlagsböden“, Ausgabe 2002. Die zitierte Publikation kann unter www.holcim.ch bestellt werden.